Um die Psychiatrie-erfahrenen Personen auf die Beratungstätigkeit vorzubereiten, wurde ein Schulungsprogramm entwickelt. In diesem werden u.a. Themen wie „Meine Rolle als Berater*in“, Salutogenese oder Gesprächstechniken aufgegriffen und geübt.
Bei den Beratungen steht die alltagsnahe Beratung im Vordergrund, die sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Ratsuchenden orientiert. Die Berater*innen stehen Menschen in vergleichbaren Situationen unterstützend und beratend zur Seite. Das reflektierte „Wissen aus Erfahrung“ wird weitergegeben. Berater*innen werden zu Dolmetscher*innen, Brückenbauer*innen oder Vermittler*innen.
Somit ergänzt das Beratungsangebot durch die Peer-Berater*innen das bereits bestehende professionelle Netz der Beratungsangebote in den verschiedenen Kreisgebieten Nordrhein-Westfalens. Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung werden zu kompetenten Akteuren innerhalb des psychiatrischen Systems.
Wir tragen dazu bei, dass die Klienten- und Bedürfniszentrierung gestärkt wird. Mit der Unterstützung des Aktion Mensch e.V. erhalten so Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung eine Möglichkeit selbstwirksam zu werden.
Sie können ihre Erfahrungen weitergeben, Ratsuchende unterstützen und auf Augenhöhe beraten. Denn die Beratung durch Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung ist authentischer und alltagsnaher als eine Beratung durch professionell Tätige. Das Beratungsangebot soll die professionelle Beratung ergänzen und so der Arbeit eine besondere Qualität verleihen.
Die Projektaktivitäten haben kulturelle Auswirkungen auf die etablierte Arbeit der professionell Tätigen im Hilfesystem. Es entsteht eine deutliche Außensicht auf das eigene Betätigungsfeld und ein Wechsel des eigenen Blickwinkels.
Es werden Empowermentprozesse bei den Berater*innen ausgelöst. Sie erleben eine Steigerung ihres Selbstwertgefühls. Sie reflektieren ihre eigene Situation und werden zu aktiven Gestalter*innen ihres eigenen Lebenswegs. Als Expert*innen in eigener Sache erarbeiten sie gemeinsam mit dem Ratsuchenden Lösungsstrategien, die gegenüber dem Kostenträger begründbar sind.
Projektträger | Sozialwerk St. Georg Westfalen-Süd gGmbH Sozialwerk St. Georg Ruhrgebiet gGmbH |
Förderpartner | Aktion Mensch e.V. |
Kontakt | Myrette Börger-Kops (0175 4308171) Christine Mertens (0151 17491649) Nina Rath (0170 5582210) Marlies Scholten-Reintjes (0178 2135307) |
Start | 2017 |
Laufzeit | 36 - 60 Monate |
Projektkosten | 851.590,89 € |
Spendenbedarf | 112.216,71 € |
Projektstandorte | Schmallenberg (Hochsauerlandkreis) Kreuztal (Kreis Siegen) Bad Laasphe (Wittgensteiner Land) Gelsenkirchen (Ruhrgebiet) |
Projektpartner | EX-IN Deutschland, Akteure im professionellen Hilfesystem der Projektregionen |
Zielgruppe | Bürger*innen mit und ohne Behinderung im Sauerland, Kreuztal und Umgebung, Wittgensteiner Land, Gelsenkirchen |
Anzahl Teilnehmende (geplant) | 689 |
Mitarbeitende im Projekt | 6 |