Vision wird Wirklichkeit: Ausbau der „Manufaktur Jürgen Sommerfeld“
Die Grundsteinlegung auf dem Gelände der Emscher-Werkstatt am 25. Oktober 2024 war ein wichtiger Meilenstein: Bis zum Frühsommer 2026 soll der Erweiterungsbau für die „Manufaktur Jürgen Sommerfeld“, ein Bereich für Menschen mit komplexem Assistenzbedarf, fertiggestellt sein.
Bei der feierlichen Zeremonie füllte Adrian van Eyk - als letzte Amtshandlung vor seinem Ruhestand - symbolisch die Grundsteinbox mit einer Tageszeitung und einem Flyer, die anschließend im Boden versenkt wurde. Als Geschäftsführer der Emscher-Werkstatt hatte er sich bereits vor Jahren für die Erweiterung der Manufaktur eingesetzt und konnte nun miterleben, wie sein Engagement für das Projekt Früchte trägt.
„Dieser Anbau ist ein wichtiger Schritt, um dem steigenden Bedarf an Arbeitsplätzen für Menschen mit komplexem Assistenzbedarf gerecht zu werden“, betont Amir Mahmoudian, Geschäftsführer der Bauen und Wohnen gGmbH, die für die Planung und Umsetzung des Erweiterungsbaus verantwortlich ist.
Der rund 821 Quadratmeter große Neubau wird barrierefrei und im KfW-40-Standard errichtet. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sorgt für eine nachhaltige Energieversorgung. Der Erweiterungsbau wird über einen Durchgang mit dem Bestandsgebäude verbunden, das nach Fertigstellung ebenfalls umfassend energetisch saniert wird. „Mit diesem Standard setzen wir ein Zeichen für nachhaltiges Bauen und schaffen ein zukunftsfähiges Arbeitsumfeld“, so Mahmoudian.
Die Baukosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Die Bauen und Wohnen gGmbH übernahm die gesamte Projektsteuerung - von der Bedarfsermittlung über die Planung bis zur Ausschreibung. Die Ausführung erfolgt durch den Generalunternehmer Komfort-Bau UG aus Krefeld.
Wie wichtig es ist, die Kapazitäten für Menschen mit komplexem Assistenzbedarf zu erweitern, zeigt sich bereits seit einigen Jahren: „Wir haben viele Anfragen nicht nur aus Gelsenkirchen, sondern auch aus Städten wie Essen, Oberhausen und Duisburg“, berichtet Stefanie Langer, pädagogische Leitung der Emscher-Werkstatt. Dies zeigt, wie sehr das Arbeitskonzept der „Manufaktur Jürgen Sommerfeld“ geschätzt wird, das Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf individuelle Arbeitsangebote bietet. Derzeit sind hier knapp 50 Menschen beschäftigt.
Schon jetzt sind den einzelnen Gruppenräumen im Hauptgebäude jeweils ein Pflegebereich sowie ein Ess- und Ruheraum zugeordnet. „Im Neubau werden wir dieses Konzept fortführen und dann zusammen mit dem Hauptgebäude doppelt so viele Gruppenräume mit entsprechenden Nebenräumen zur Verfügung haben. Dadurch können wir die Gruppen verkleinern und noch mehr Menschen eine Beschäftigungsmöglichkeit bieten“, erklärt Langer. Auch der Berufsbildungsbereich, der bisher im Zentrumsgebäude untergebracht ist, wird in den Neubau umziehen.