Am 28. November 2024 fand im Kloster Heidberg in Eupen, Belgien, eine internationale Fachtagung zum Thema Autismus-Spektrum statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Euregionalen-Autismus-Netzwerk (EAN) in Kooperation mit dem Zentrum für Förderpädagogik (ZFP), der Martin-Luther-King-Schule in Aachen, der Autonomen Hochschule in Ostbelgien und dem CTSA aus Luxemburg.
Die Tagung knüpfte an die bewährte internationale Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks an. Schon seit einigen Jahren besteht ein internationaler Kontakt zwischen dem ZFP und AUTEA, dem Institut für Autismus des Sozialwerks St. Georg. So setzten die Referent:innen Annette Haltermann und Stefan Teich mit unterschiedlichen Themen inhaltliche Highlights bei der Veranstaltung Ende November in Eupen.
Ein weiterer thematischer Schwerpunkt lag auf Kunst als Ausdrucksform und Entwicklungsraum. Besonders beeindruckend war die Ausstellung „ATYPISCH“, in der Kunstwerke von Schüler:innen der beteiligten Partnerschulen präsentiert wurden.
Die künstlerischen Perspektiven wurden eingebracht durch Fragen wie „Sind die Schlümpfe vielleicht autistisch?“ oder Überlegungen dazu, ob es überhaupt „normale“ Künstler:innen gibt. Die Referent:innen betonten die Bedeutung von Kunst als Freiraum, in dem Kreativität ohne Bewertung gedeihen kann.
Ein berührendes Beispiel lieferte ein Schüler aus Aachen: Er schilderte, wie wichtig ihm der Kunstunterricht sei, weil er dort frei experimentieren könne – ohne Druck, etwas falsch zu machen. Seine Worte unterstrichen die zentrale Botschaft des Tages: Ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Menschen mit Autismus entsprechend ihrer Stärken entfalten und „richtig“ fühlen können.
Die Tagung zeigte eindrucksvoll, wie bereichernd grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Austausch sein können und gab damit gute und wichtige Impulse für die weitere Arbeit des Netzwerks.