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13. September 2021

Digitale Tische für bessere Lebensqualität

„Selbstbestimmung durch digitale Medien“ heißt ein neues Projekt des Fachbereichs Autismus, das die Lebensqualität der Klientinnen und Klienten verbessern soll. Mit so genannten MultiTouch-Tischen können Menschen mit Autismus künftig einen leichteren Zugang zu digitalen Angeboten erhalten.

„Die digitalen Tische sind quasi Tablets in der Größe eines Tisches, die von den Klientinnen und Klienten eigenständig genutzt werden können“, erläutert Einrichtungsleiterin Anne-Katrin Schneider, die das Projekt gemeinsam mit Andrea Haefs, Mitarbeiterin im Bereich Fördermittel und Fundraising, ins Leben gerufen hat. „Auf diesen gibt es dann Apps, die speziell für Menschen mit Autismus entwickelt werden und für diese somit gut zu bedienen sind.“

Bekannte Spiele, wie z.B. Memory oder Puzzeln, können auf die digitale Plattform übertragen und mit eigenen Fotos gestaltet werden. Die Nutzung der MultiTouch-Tische ermöglicht es laut Anne-Katrin Schneider auch, mit mehreren Personen gleichzeitig an einem Spiel teilzunehmen oder gemeinsam jeweils eigene Apps anzuwenden. Dies stärke den Zugang zu anderen Menschen und fördere damit auch die soziale Interaktion. „Als Nebeneffekt kann die Arbeit mit den Apps auch zu einer besseren Orientierung im Sozialraum führen, z.B. in Bezug auf das Verhalten im Straßenverkehr“, berichtet Schneider weiter. „Denkbar ist auch, dass sich autistische Menschen auf den Einkauf im Supermarkt um die Ecke via App vorbereiten, um dann in der analogen Welt auch tatsächlich dort einkaufen zu gehen.“

Da der Aufwand für das Projekt sehr hoch ist, freuen sich Anne-Katrin Schneider und Andrea Haefs, dass die Umsetzung mit knapp 100.000 € von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW unterstützt wird. Ab 1. Oktober 2021 beginnen nun die Vorbereitungen, um dieses innovative Projekt auf den Weg zu bringen.