Corona hat viele Gesichter – über die, die das Virus im Sozialwerk bereits gezeigt hat, berichten wir regelmäßig. Deshalb widmen wir uns heute einmal einem ganz anderen Bereich: Der Kulturbranche. Wie das mit dem Sozialwerk zusammenhängt, erfahren Sie natürlich auch.
Für Künstler, Kulturschaffende und viele Vereine bedeuten die Corona-Einschränkungen, dass sie kaum oder gar nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen können. Theater und Konzertsäle sind geschlossen, Chorproben dürfen nicht stattfinden, usw. Dadurch ist die wirtschaftliche Existenz vieler Kulturtreibenden unmittelbar gefährdet. „Und nicht nur die“, berichtet Klaus Winkelmeyer aus dem Vorstand des Jungen Chores Eslohe. „Davon betroffen sind auch alle Menschen, die im Hintergrund dafür sorgen, dass Theater- und Konzertbesuche zu einem schönen Erlebnis werden, wie zum Beispiel Techniker, Beleuchter, Caterer.“
Um hier ein wenig gegenzusteuern, haben Winkelmeyer und einige befreundete Musiker das Label „MusikPatrioten“ ins Leben gerufen. Die Idee, die dahintersteckt, ist denkbar einfach: Über einen Online-Shop werden Produkte verkauft und der Erlös geht an Ensembles, Einzelkünstler und Vereine. An wen genau, können die Käuferinnen und Käufer bestimmen.
Waren zu Beginn der Aktion ausschließlich Produkte – T-Shirts, Hoodies, Caps – mit dem Logo der MusikPatrioten erhältlich, hat sich das Sortiment inzwischen erweitert. Denn ein weiterer Gedanke ist hinzugekommen: Mit dem Online-Shop wird Künstlerinnen und Künstlern auch eine Plattform geboten, über die sie ihre Produkte verkaufen können. So stehen inzwischen CDs von Chören und einer Jazz-Band sowie der Tischkalender des Gummersbacher Comic-Zeichners Michel Ley online. Wichtig ist Winkelmeyer, dass das Projekt nicht gewinnorientiert ist: „Alles, was nach Abzug der notwendigen Fixkosten übrigbleibt, kommt Künstlern zugute.“ Damit das Angebot rasch vergrößert werden kann, hofft er auf Mund-zu-Mund-Propaganda: „Künstler, die sich angesprochen fühlen, können sich bei uns registrieren. Auch Überregionale, wir sind nicht auf das Sauerland beschränkt. Je breiter das Angebot ist, umso besser. Ich habe zum Beispiel gehört, dass eine Gruppe von Veranstaltungstechnikern dabei ist, Grills zu schweißen für die MusikPatrioten.“ Zudem sammeln die MusikPatrioten via Facebook gerade Ideen für neue Designs für ihre Produkte. Vorschläge wie StarTenor, SaitenSchneider, BassMann, A…Geige sind bereits eingegangen.
Was das Ganze mit dem Sozialwerk zu tun hat? Klaus Winkelmeyer ist nicht nur Vorstand und Mitglied des Jungen Chores Eslohe. Er ist auch Gruppenleiter in der Lenne-Werkstatt. Und so kommt es, dass die dort produzierten „Sauerland-Brenner“ jetzt auch im Shop der MusikPatrioten erworben werden können. Zudem legen die MusikPatrioten jeder Bestellung einen „Sauerland-Brenner“ bei sowie einen Button, der ebenfalls in der Lenne-Werkstatt hergestellt wurde. „Damit zeigen wir symbolisch das kulturelle Herzensfeuer, das in uns brennt – und wir machen gleichzeitig Werbung für unseren Lanzenreiter-Shop.“ Dort werden Möbel- und Wohnaccessoires aus der Lenne- und der Emscher-Werkstatt online verkauft. Eine klare Win-Win-Geschichte also für zwei Bereiche, die beide – wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise – von Corona betroffen sind.
Zu den MusikPatrioten
Zum Lanzenreiter-Shop
Der Junge Chor Eslohe hat vor kurzem beim Gedenkgottesdienst des Sozialwerks in Schmallenberg mitgewirkt; das Video dazu wurde auf dem YouTube-Kanal des Sozialwerks veröffentlicht.