Die Folgen des Klimawandels betreffen alle – und stellen auch soziale Einrichtungen vor neue Herausforderungen. Die Wohnstätten Welver beteiligen sich daher am Projekt „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“, das vom Kreis Soest angestoßen wurde. Ziel ist es, sich besser auf extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Starkregen oder Hochwasser vorzubereiten – zum Schutz der Klient:innen, die dort leben.
„Der Kreis Soest hat mit dem Projekt einen Innovationspreis gewonnen und soziale Einrichtungen zur Teilnahme eingeladen“, berichtet Regionalleiterin Marlies Fenger. „Für uns war das eine gute Gelegenheit, neue Impulse für die Wohnstätten mit den beiden Standorten Ladestraße und Bahnhofstraße zu erhalten – insbesondere im Hinblick auf Hitzekonzepte für ältere, mobilitätseingeschränkte Klient:innen.“
Beim ersten Workshop wurde schnell deutlich, wie vielfältig die Anforderungen sind. „Ein echter Aha-Moment war die Erkenntnis, dass nicht nur das Hochwasserrisiko vor Ort zählt – sondern auch die Fließgeschwindigkeit der umliegenden Straßen“, so Fenger. „Wenn die Hauptstraße zur Einrichtung bei Starkregen unpassierbar ist, kann das Rettungseinsätze erheblich erschweren.“
Neben Risikoanalysen steht auch der Austausch mit anderen sozialen Trägern im Fokus. Eine sogenannte Anfälligkeits-Checkliste sowie digitale Tools helfen dabei, Risiken am Standort systematisch einzuschätzen. Gleichzeitig gibt es Informationen über mögliche Fördermittel für bauliche oder organisatorische Maßnahmen.
Schon jetzt hat die Projektteilnahme den Blick auf bestehende Strukturen geschärft. „Wir wurden auf Schwachstellen aufmerksam, die uns vorher nicht bewusst waren“, sagt Fenger. Zudem sei der Alltag bereits spürbar verändert worden: „Wir reden mehr über Klimafolgen und nutzen zum Beispiel Klebepunkte, die sich bei über 25 Grad verfärben. So erkennen die Klient:innen, wann es Zeit ist, Fenster zu schließen oder einen kühleren Raum aufzusuchen.“