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03. April 2020

Menschen ziehen an einem Strang

Mitarbeitende der „Werkstätten für behinderte Menschen“ (WfbM) entdecken neue Aufgabengebiete

Verschiedenen Herausforderungen haben sich in den letzten Wochen und Tagen viele Mitarbeitende der „Werkstätten für behinderte Menschen“ (WfbM) im Sozialwerk St. Georg gestellt. „Wir sind sehr beeindruckt von der allgemeinen Bereitschaft, die Kolleginnen und Kollegen in den Wohneinrichtungen zu unterstützen“, betont Marc Brüggemann, Leiter der Lenne-Werkstatt in Schmallenberg. „Die Menschen spüren große Verantwortung für die Klientinnen und Klienten, die durch die Schließung der Tages- und Werkstätten nun tagsüber zu Hause und auf tagesstrukturierende Angebote angewiesen sind.“

Eine ungewohnte Situation – für alle Beteiligte. Denn nicht nur Dienstpläne müssen vor dem Einsatz neu entworfen und abgestimmt werden. Zudem werden Qualifikationen, Fähigkeiten und Interessen berücksichtigt, um die Werkstatt-Mitarbeitenden möglichst an den richtigen Stellen einzusetzen. „Ich glaube, dass dies uns in den allermeisten Fällen gut gelungen ist“, sagt Stefanie Langer, stellvertretende Leiterin der Emscher-Werkstatt. „Auch sieht es so aus, als ob sich diese Zeit für die Mitarbeitenden im Nachhinein als sehr wertvoll erweisen könnte, da sie einen tiefen Einblick in das Leben in den Wohneinrichtungen bekommen.“ So hätten zum Beispiel verschiedene Mitarbeitende großen Respekt für die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen vor Ort geäußert.

Auch in der Lenne-Werkstatt läuft der Dienst der Werkstatt-Mitarbeitenden in den Einrichtungen recht reibungslos. Knapp 50 Prozent der Belegschaft wird hier bereits an anderer Stelle eingesetzt. Denn obwohl die Beschäftigungen seit der offiziellen Schließung der Werkstätten am 18. März durch die Landesregierung die WfbM nicht mehr betreten dürfen, versuchen die verbleibenden Mitarbeitenden noch, Produktionsaufträge wichtiger Kunden zu stemmen. „Wenn wir diese jetzt nicht abarbeiten, sind diese Auftraggeber für uns verloren“, so der Geschäftsführer der Lenne-Werkstatt. „Daher tun wir derzeit alles, damit wir auch nach Corona noch gut aufgestellt sind.“

Ähnliches berichtet Stefanie Langer aus der Emscher-Werkstatt: „Auch wir müssen noch Aufträge zu Ende führen und weiterhin für unsere Kunden da sein“, erklärt sie. „Jeder von uns leistet derzeit seinen Beitrag, damit wir gemeinsam diese Krise möglichst unbeschadet überstehen. Wenn wir jetzt weiterhin an einem Strang ziehen, wird uns die Krise am Ende noch mehr zusammengeschweißt haben.“