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10. Oktober 2025

„So etwas vergisst man nicht“

Nach dem tragischen Brand in einer unserer Wohneinrichtungen in Gelsenkirchen am 26. September 2025, bei dem ein 57-jähriger Klient ums Leben kam, suchte NRW-Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann wenige Tage später vor Ort den persönlichen Kontakt zu uns. Der Minister kam ohne Pressebegleitung und nahm sich fast zwei Stunden Zeit. Zunächst besuchte er den Brandort, anschließend sprach er ausführlich mit Mitarbeitenden aus der betroffenen Einrichtung sowie mit weiteren Vertreter:innen des Sozialwerks.

„So etwas vergisst man nicht – diese Bilder bleiben“, sagte Laumann sichtlich bewegt. Er machte deutlich, dass das Sozialwerk St. Georg keine Verantwortung für das Unglück trage, und betonte zugleich, wie wichtig es sei, die Stimmen der Mitarbeitenden direkt zu hören.

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Erfahrungen aus der Brandnacht, aber auch grundsätzliche Fragen der täglichen Arbeit. Eine Nachtdienstmitarbeiterin schilderte, wie anspruchsvoll und belastend ihre Aufgaben sind und welche große Verantwortung sie dabei trägt. Sie machte deutlich, dass diese Situation dauerhaft an Grenzen führt. Der Minister hörte aufmerksam zu, stellte Fragen und bedankte sich für die offenen Einblicke. Er sprach den Kolleg:innen ausdrücklich seine Wertschätzung aus: „Man muss Menschen mögen – sonst wird man keine gute Pflegekraft. Das gilt übrigens auch für Politiker.“

Deutlich spürbar war in den Gesprächen auch, wie stark der Zusammenhalt in der Einrichtung ist. Bewohner:innen und Mitarbeitende gehen Schritt für Schritt wieder in den Alltag über – mit kleinen Gesten wie gemeinsamem Kochen oder einem geplanten Ausflug, die Sicherheit und Halt geben.

Wir danken Minister Laumann für seinen Besuch und den offenen Austausch. Und wir danken unseren Kolleg:innen vor Ort, die in dieser schweren Zeit Haltung bewahren, für die Bewohner:innen da sind und zugleich den Mut haben, ihre Sorgen und Fragen klar anzusprechen.

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