Smarte – also intelligente – Lösungen für Wohnräume werden im Sozialwerk bereits seit vielen Jahren eingesetzt. Konkret in den Demenz-Wohngemeinschaften der Sozialwerk St. Georg Care. Die Mitarbeitenden dort wissen den großen Mehrwert zu schätzen, den diese technischen Lösungen bringen. Nun wurde die Ausstattung damit sogar mit einem ersten Preis geehrt: dem Smart Home Deutschland Award in der Kategorie „Bestes Projekt in Deutschland“.
Enrico Löhrke von inHaus, der die Ausstattung der Wohngemeinschaften in Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vlyn gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Care konzipiert hat, berichtet stolz: „Wir haben uns riesig über die Nachricht gefreut, dass wir ausgezeichnet wurden. Bestätigt uns das doch, dass wir den richtigen Weg gehen und dass unser Team innovative und vor allem wichtige Arbeit leistet“. Besonders hervorgehoben von der Jury wurde die enge Verzahnung zwischen inhaltlichen bzw. pflegerischen Anforderungen und der Technik. Löhrke: „Von Anfang an haben alle Beteiligten der Bereiche Pflege und Betreuung sowie Technik eng zusammengearbeitet und so eine ganzheitliche und anwendungsbezogene Lösung realisiert.“
Jedes Demenzkompetenzzentrum ist mit einer standardisierten Smart Home Ausstattung versehen. Bewegungsmelder und so genannte Öffnungskontakte melden dem Pflegepersonal zum Beispiel, wenn Türen oder Fenster bei Lauftendenzen geöffnet werden. Oder wenn jemand mit einem hohen Sturzrisiko aus dem Bett aussteigt. Wenn diese Vorkommnisse zum Beispiel aufgrund von Gangunsicherheit oder einer demenziellen Beeinträchtigung gefährlich für die Klientinnen und Klienten sein könnten, kann das Pflegepersonal sofort reagieren.
Die technische Unterstützung geht aber noch weiter: Mittels Künstlicher Intelligenz können Tagesabläufe und Aktivitäten des täglichen Lebens gelernt und visualisiert werden. Das liefert Informationen für die Pflege- und Betreuungsprozesse und vor allem einen Überblick, welche Tagesabläufe noch eigenständig funktionieren. Auf Basis dessen, kann die Unterstützung je nach Bedarf entsprechend angepasst werden.
Auch auf Corona haben Care und inHaus reagiert: Mittels Luftqualitätssensoren kann die Virenkonzentration in Innenräumen festgestellt werden. Bei zu hohen Werten können dann Maßnahmen zur Reduzierung der Virenkonzentration, wie zum Beispiel Lüften, ergriffen werden.
Löhrke hofft, dass mit der Preisverleihung auch ein Zeichen gesetzt wird hin zu einer smarteren und digitaleren Pflege in Deutschland. „Denn dann können wir die Pflege- und Betreuungskräfte entlasten und insbesondere Zeitressourcen für andere Aufgaben erzielen. Und wir können den Menschen mit Assistenzbedarf viel mehr Teilhabe und Autonomie zuteilwerden lassen.“