Sozialwerk St. Georg engagiert sich im Briloner Bündnis für Demokratie
Das Sozialwerk St. Georg ist Teil des „Briloner Bündnisses für Demokratie“, das im Mai 2024 gegründet wurde. Das Bündnis, ein Zusammenschluss von 18 Vereinen, Organisationen und Parteien, setzt sich für Demokratie und Vielfalt in Brilon ein. Ziel ist es unter anderem, das Engagement der verschiedenen Akteur:innen zu bündeln und sichtbarer zu machen.
„Wir freuen uns, Teil dieses Bündnisses zu sein“, sagt Alexander Heiduk, Persönlicher Assistent im Ambulant Betreuten Wohnen in Brilon, der sich für die Teilnahme des Sozialwerks eingesetzt hat. „In einer Zeit, in der extremistische Stimmen lauter werden, ist es wichtig, klare Haltung zu zeigen und aktiv für Demokratie und Vielfalt einzutreten.“ Der Zusammenschluss entstand nach einer Demonstration gegen Rechts, die Anfang des Jahres in Brilon – ähnlich wie in vielen anderen Teilen Deutschlands – veranstaltet wurde.
Das Bündnis besteht aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Akteur:innen, darunter die örtliche Caritas, die Lebenshilfe, ein Schützenverein, ein Sportverein sowie eine Handwerkervereinigung. „Diese breite Beteiligung zeigt, dass sehr viele Menschen bereit sind, sich für Demokratie und Vielfalt einzusetzen“, so Heiduk. „Für die einzelne Organisation ist es aber oft nicht einfach, etwas allein auf die Beine zu stellen. Deshalb ist es wichtig, dass wir nun gemeinsam Ideen entwickeln und uns gegenseitig in unserem Engagement unterstützen.“
Die ersten Treffen des Bündnisses haben bereits stattgefunden. Alle zwei Monate kommen die Akteur:innen, zusammen, um sich auszutauschen und Aktivitäten zu koordinieren. Eine der ersten Aktionen des Bündnisses war eine Veranstaltung zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes am 23. Mai 2024, an der sich auch Klient:innen aus dem Ambulant Betreuten Wohnen beteiligt haben. Auf dem Marktplatz wurden „Würde-Tafeln“ mit den im Grundgesetz verankerten Grundrechten wie „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ aufgestellt. Die Mitglieder des Bündnisses standen bereit, um mit den Besucher:innen ins Gespräch zu kommen. „Bei solchen Veranstaltungen sind die Leute oft erst einmal überrascht und wissen nicht so recht, was sie damit anfangen sollen“, sagt Heiduk. „Trotzdem sind solche Aktionen wichtig, weil sie unseren Standpunkt deutlich zeigen und zum Nachdenken anregen.“
Die klare Haltung des Sozialwerks, die unter anderem durch die Kampagne „Wir arbeiten nicht mit Nazis“ verdeutlicht wird, bietet auch eine gute Grundlage für Gespräche mit den Klient:innen, die ihre eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung und Vorurteilen machen. „Viele unserer Klient:innen erleben im Alltag Hürden, sei es bei der Wohnungssuche oder bei der Aufnahme in Vereine. Sie sind oft mit Vorurteilen konfrontiert und müssen sich in einer Gesellschaft behaupten, die ihnen nicht immer mit Offenheit begegnet“, berichtet Alexander Heiduk. „Gleichzeitig gibt es Situationen, in denen sie mit extremen politischen Positionen konfrontiert werden – etwa wenn sie von Menschen angesprochen werden, die sie für Parteien wie die AfD gewinnen wollen. In solchen Momenten ist es wichtig, die Klient:innen zu ermutigen, kritisch zu hinterfragen, was diese politischen Positionen für sie persönlich und für die Gesellschaft bedeuten könnten.“
Zukünftige Aktionen des „Briloner Bündnisses für Demokratie“ werden weiterhin gemeinsam entwickelt. Dabei möchten die Akteur:innen ihre Kräfte bündeln, sodass jede Organisation ihre eigenen Stärken und Ressourcen einbringen kann. „Unser Standort in Brilon ist sehr klein, und es wäre für uns allein kaum möglich, größere Aktionen zu stemmen“, erklärt Heiduk. „Gemeinsam können wir jedoch viel bewirken – für die Demokratie und für die Inklusion aller Menschen in unserer Gesellschaft.“