Ihre Ideen und ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz beeindruckten nicht nur die Jury: Drei von insgesamt 16 Einrichtungen und Diensten wurden am Dienstagabend im Veranstaltungszentrum Kaue an der Uechtingstraße in Gelsenkirchen geehrt. Der Umweltpreis wurde im Sozialwerk zum ersten Mal verliehen und soll nun jährlich ausgeschrieben werden. Die Bewerber:innen und Preisträger:innen stammen aus verschiedenen Bereichen und Städten des Sozialwerks St. Georg.
Neben Michael Klotz, Direktor der Sparkasse Gelsenkirchen und Prof. Dr. Viktor Grinewitschus, Professor an der EBZ Business School als externe Vertreter waren in der Jury Menschen aus dem Sozialwerk mit und ohne Assistenzbedarf dabei. Auch Vorstand Wolfgang Meyer, der gemeinsam mit seiner Vorstandskollegin Gitta Bernshausen die Laudatio hielt, gehörte zu den Preisrichter:innen. Er gab unter anderem einen kurzen Rückblick auf die Gründe, die dazu führten, den Preis auszuloben: „Nicht nur die Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine haben uns im vergangenen Jahr deutlich gemacht, wie abhängig wir von Ressourcen wie Öl und Gas sind und wie gedankenlos wir bisweilen damit umgehen.“ Daher sei es für das Sozialwerk wichtig gewesen, mit der Energiekampagne „Gemeinsam. Für. Umwelt.“ und dem Hashtag #grünergeorg auf verschiedenen Wegen Aufklärungsarbeit zu leisten und mit unterschiedlichen Materialien beim Energiesparen zu unterstützen. Um Klient:innen und Mitarbeitende zu motivieren, sich darüber hinaus aktiv zu beteiligen und eigene Ideen zu entwickeln, sei der Umweltpreis ins Leben gerufen worden.
Angesichts der vielen kreativen Initiativen und Ideen war es für die Jury keine leichte Aufgabe, zu entscheiden, welche drei Projekte zu den Gewinnern zählen sollten. Die Entscheidung fiel schließlich unter anderem auf das Haus Tondern in Oberhausen, in dem 24 Klient:innen mit einer Suchterkrankung leben. Für ihre „Ideensammlung zu Möglichkeiten des Energiesparens“ erhielt die Einrichtung den 3. Platz, der mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 € dotiert ist. Der Jury gefiel bei diesem Projekt besonders gut, dass sich die Menschen vor Ort gemeinsam auf den Weg gemacht und überlegt haben, wie es möglich wird, beim Heizen, Kochen und Spülen Energie zu sparen. Zudem werden den Klient:innen kleine Lerneinheiten zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe sie dauerhaft dafür sensibilisiert werden, an welchen Stellen sie sich nachhaltiger verhalten können.
Den 2. Platz gewann das Ambulant Betreute Wohnen in Duisburg und Oberhausen, das Menschen mit Behinderungen, mit psychischen oder Suchterkrankungen begleitet, die in der eigenen Wohnung leben. Mit dem Projekt „Pocketbuch“ wird eine Art „Energieberater to go“ entwickelt, der in leichter Sprache verfasst und mit Illustrationen gestaltet werden soll. Fragen, warum und wie Energie gespart werden kann, werden ebenso aufgegriffen, wie die Erklärung der Bedeutung der Effizienzklassen. Besonders gut gefiel der Jury hier, dass das Buch mit Kreuzworträtseln, Multiple-Choice-Aufgaben und Wortsalat aufgelockert werden soll. Das Preisgeld beträgt 2.000 €.
Besonders begeistert zeigten sich die Vertreter:innen der Jury von der Idee des Tagesstätten-Verbunds aus Gelsenkirchen,Klient:innen zu „Stromdetektiven“ auszubilden. Dieses Projekt wurde mit dem 1. Platz und einem Preisgeld von 3.000 € belohnt. ZumTagesstätten-Verbund gehören mehrere Tagesstrukturen in Gelsenkirchen, in denen Menschen mit Assistenzbedarf die Möglichkeit erhalten, sich in verschiedenen Projekten und Kursen zu beschäftigen, ihre Psyche zu stabilisieren sowie ihre sozialen Kompetenzen, ihre Wahrnehmung und kognitive Prozesse zu verbessern. Die „Stromdetektive“ fungieren als Multiplikator:innen und sollen andere Menschen für Stromfresser und unnötigen Stromverbrauch sensibilisieren. Sie übernehmen auch konkret Verantwortung, indem sie zum Beispiel Stand-By-Messungen durchführen oder nach Feierabend kontrollieren, ob alle Geräte ausgeschaltet wurden.
Allen drei Sieger-Einrichtungen ist es gelungen, ihre Projekte inklusiv zu gestalten und Menschen mit Assistenzbedarf von Anfang an einzubinden. Zudem lassen sich die Projekte jeweils auf das gesamte Sozialwerk übertragen. Die Preisträger:innen erhielten neben dem Preisgeld jeweils eine Urkunde sowie ein Buchgeschenk. Die Gelder sind insofern zweckgebunden, als sie von den Einrichtungen für nachhaltig-ökologische oder gemeinschaftlich-soziale Zwecke verwendet werden sollen. Ein besonderer Dank des Sozialwerks gilt hier der Sparkasse Gelsenkirchen, die die geplanten Preisgelder im Vorfeld um insgesamt 1.000 € aufgestockt hat.
Nach dem begeisterten Applaus der Anwesenden ließen die Gewinner:innen den Abend bei Essen und Trinken ausklingen.