Am 26. September ist Bundestagswahl und im Vorfeld kämpfen die Parteien um jede Stimme. Politikerinnen und Politiker ziehen auf ihren Wahlkampftouren durch die Lande und schauen dann durchaus auch mal bei sozialen Einrichtungen wie denen des Sozialwerks vorbei. So zum Beispiel Dirk Wiese, Mitglied des Bundestages und SPD-Kandidat für den Hochsauerlandkreis (HSK). Mitte Juli besuchte er Haus Olsberg. Knapp zwei Wochen später machte Friedrich Merz halt im Ambulant Betreuten Wohnen in Schmallenberg. Der CDU-Politiker ist Bundestagskandidat für den HSK und radelte mehrere Tage durch seinen Wahlkreis. Dieses (Ab-)Klappern gehört insbesondere vor Wahlen zum Handwerk der Kandidatinnen und Kandidaten. Aber was haben Organisationen wie unsere von solchen Besuchen?
Holger Gierth hat die Besuche von Dirk Wiese und Friedrich Merz begleitet: „Für uns ist das eine gute Gelegenheit, wichtige Themen anzubringen. Sozusagen ein Dauerbrenner ist das BTHG. Das Gesetz wurde von der Politik beschlossen und bereitet uns in der Umsetzung, also in der Praxis, bis heute große Schwierigkeiten. Darüber sind einige Politiker ganz erstaunt,“ wundert sich Gierth und fährt fort: „Wir werden auch nicht müde darauf hinzuweisen, wie dringlich bezahlbarer, barrierefreier Wohnraum geschaffen werden muss. Einige der Klienten könnten eigene Wohnungen beziehen, wenn es denn geeignete gäbe. Auch das bringen wir immer wieder an und hoffen so, den Stein ins Rollen zu bringen.“ Die Politiker machten dann ihren Einfluss geltend, berichtet Gierth weiter: „Jemand wie Dirk Wiese, der uns als Kuratoriumsmitglied in Süd-Westfalen sowieso nahesteht, versucht, auf Landes- und Bundesebene etwas zu bewegen.“ Insofern sei es sehr wichtig, solche Gelegenheiten wie die Besuche von Wiese und Merz zu nutzen. „Wenn es zeitlich irgendwie passt, dann binden wir auch Klientinnen und Klienten ein. Denn der Austausch mit ihnen zeigt den Politik-Vertreterinnen und -Vertretern häufig noch sehr viel eindrücklicher, wie wichtig deren Anliegen sind.“
Dirk Wiese hat im Sozialwerk-Talk auf Instagram vor kurzem viele Fragen von Klientinnen, Klienten und Mitarbeitenden beantwortet. Das Interview können Sie anschauen auf unserem Kanal.
Im Zuge der bevorstehenden Bundestagswahl am 26. September 2021 finden in verschiedenen Einrichtungen Informationsveranstaltungen statt, an denen zum Teil auch Politikerinnen und Politiker teilnehmen. Ein Beispiel ist der Wahlabend am 14. September in Lüdinghausen mit Bundestagskandidatinnen und -kandidaten aus dem Kreis Coesfeld. Diese kamen bereits im Vorfeld in den Pluspunkt Lüdinghausen, um sich über das Sozialwerk und das Ambulant Betreute Wohnen zu informieren sowie Fragen zur geplanten Informationsveranstaltung zu klären. Mehr erfahren Sie über die Fachleiterin Sandra Sonnenberger unter der E-Mailadresse s.sonnenberger@sozialwerk-st-georg.de oder unter der Telefonnummer 0173 5401100