Seit kurzem setzt die Tagesstruktur in Siegen ein weiteres, diesmal sichtbares Zeichen für Vielfalt und gegen Rechtsextremismus: ein gelb-magentafarbenes „Kreuz ohne Haken“. Die Idee dazu brachte Anke Rötz mit, die in ihren Urlauben in Norddeutschland auf die Initiative aufmerksam wurde: „Dort hat sich Ende 2018 die Gruppe „beherzt“ gegründet, um sich gegen den zunehmenden Zuzug völkischer Siedler in den Landkreisen Uelzen, Celle und Lüneburg zu positionieren. Ihr Symbol, das „Kreuz ohne Haken – für Vielfalt“, wurde eigens dafür entworfen.“
Anke Rötz gefiel das Zeichen so gut, dass sie es mit in ihre Arbeit in der Tagesstruktur Siegen bringen wollte. Sie sprach die Idee im Team ab und bestellte kurzerhand ein solches Kreuz. In einem besonderen Projekt wurde das Kreuz schließlich gemeinsam mit Klient:innen gestaltet: Die Kreativgruppe bearbeitete die Holzplatte, strich sie und brachte das fertige Kunstwerk an seinem neuen Platz an.
„Das Projekt war nicht nur kreativ, sondern hat auch zu sehr spannenden Gesprächen geführt“, berichtet Anke Rötz. Klient:innen und Mitarbeitende tauschten sich über Rechtsextremismus, das Anderssein und darüber aus, wer eigentlich definiert, was „anders“ bedeutet. „Es war beeindruckend zu sehen, wie tief die Gespräche gingen und welche Sichtweisen die Teilnehmenden mitbrachten.“
Mitarbeitende und Klient:innen der Tagesstruktur in Siegen halten das Bewusstsein für eine vielfältige und offene Gesellschaft stetig wach, insbesondere in den letzten Monaten und seit dem Start der Sozialwerk-Kampagne „Wir arbeiten nicht mit Nazis“. So nahmen sie zum Beispiel an der Initiative #everynamecounts teil und beteiligten sich am „Fest der Vielfalt“ in Hilchenbach.